Fachwirt IHK-Prüfung ohne Fortbildungsanbieter?
Ohne Fortbildungsanbieter zur IHK-Prüfung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen anmelden? Bereits öfter hat mich diese Frage jetzt per Mail und über die Social-Media-Kanäle erreicht – pauschal lässt sich die Frage allerdings nicht beantworten. In 80% der Fälle würde ich die Frage allerdings mit „Nein“ beantworten. Folgend erkläre ich dir, warum ich das so sehe…und um wen es sich bei den restlichen 20% handelt.
Ein guter Fortbildungsanbieter, zertifiziert und durch Aufstiegs-Bafög förderbar, sorgt für Sicherheit bei der IHK-Prüfung!
Direkt vorweg: Es gibt auch bei den (großen) Fortbildungsanbietern „schwarze Schafe“. Eine Garantie zum Bestehen der Prüfung bekommt man nicht. Hierzu später im Beitrag noch mehr!
Ohne Fortbildungsanbieter in die Prüfung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen?
Wie bereits erwähnt gibt es auch Prüfungsteilnehmer, die nicht an einer Fortbildung teilgenommen haben. Viele Inhalte des Rahmenlehrplans kann man sich sehr gut im Selbststudium beibringen – und hier haben wir direkt auch zwei wichtige Punkte:
Rahmenlehrplan – Man muss wissen, was man lernen muss. Den Rahmenlehrplan kann man über die IHK beziehen. Ebenso sollte man sich alte Prüfungen der IHK anschauen.
Selbststudium – Die Fortbildung zum Fachwirt im Gesundheitswesen und Sozialwesen ist mit Selbststudium der Inhalte verbunden – dies ist auch so, wenn man mit einem Fortbildungsanbieter arbeitet.
Wer diszipliniert und strukturiert lernt, bereit ist auftretende Fragen auch in Eigenrecherche (YouTube, Foren, Webseiten usw.) zu erarbeiten, erfüllt auf jeden Fall schonmal die Grundvoraussetzungen. Wer mit einem Fortbildungsanbieter zusammenarbeitet hat es hier jedoch schon deutlich einfacher.
Material für das Selbststudium
Ich empfehle für das Selbststudium neben dem Rahmenlehrplan der IHK das Cornelsen Kompendium*, die IHK-Prüfungen der letzten 5 Jahre (auch über die IHK zu beziehen) und nicht zuletzt natürlich mein Buch* für die Vorbereitung auf die mündliche Prüfung.
Es gibt Fortbildungsanbieter die bei Vollzeitstudium einen Zeitraum von rund 3 Monaten für den Stoff und die Vorbereitung auf die Prüfung veranschlagen. Im reinen Selbststudium würde ich die Zeit deutlich höher ansetzen. Wer jetzt nebenbei noch arbeiten geht und dementsprechend weniger Zeit zur Verfügung hat muss ebenfalls mehr Zeit einplanen.
Für wen ist die Fortbildung ohne Anbieter geeignet?
Spätestens beim Durcharbeiten alter Prüfungen fällt schnell auf, dass die IHK ihre“eigene Sprache“ hat, wenn man die Musterantworten betrachtet. Insbesondere zu den Musterantworten aus alten IHK-Prüfungen erreichen mich immer wieder Anfragen. Hier sollte man unbedingt Kontakte zu anderen Studierenden knüpfen, beispielsweise über Foren oder Facebook.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist Zeit. Man sollte mindestens 8 bis 12 Monate einplanen, mit einem Wochenpensum vom 12 bis 15 Stunden. Es kommt ein wenig auf die Vorkenntnisse an, es kann durchaus auch deutlich länger oder kürzer dauern. Hier sollte man auf jeden Fall großzügig planen. Die meisten Fortbildungsanbieter gehen von ca. 1 Jahr inkl. Prüfungsvorbereitung aus – in der Regel mit einem Samstag und einem Abend in der Woche Unterricht.
Wer diese Anforderungen erfüllt und es mit Familie und Beruf vereinbaren kann, erfüllt die Voraussetzungen für die Fortbildung in Eigenrecherche.
Fortbildung und IHK-Prüfung mit Fortbildungsanbieter
Wer sich für die Fortbildung zum Fachwirt im Gesundheitswesen und Sozialwesen mit einem Fortbildungsanbieter entscheidet, hat es etwas einfacher. Normalerweise orientieren sich die Anbieter ebenfalls an den Inhalten des Rahmenlehrplan der IHK und bauen ihren Unterricht dementsprechend auf. Hier muss man sich selber nicht so sehr darum kümmern, auch alles Wichtige gelernt zu haben.
Sollten während der Fortbildung Fragen auftauchen, hat man die Dozenten und Mitstudierenden als Ansprechpartner und muss nicht zwingend selber recherchieren. Viele Anbieter bieten zudem auch eine gezielte Vorbereitung auf die Prüfung.
Die Kosten sind natürlich deutlich höher, wenn man mit einem Fortbildungsanbieter arbeitet. Hier gibt es jedoch Finanzierungs- und Förderungsmöglichkeiten.
Die Gebühren deiner Fortbildung zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen zzgl. der Prüfungsgebühren für die IHK-Prüfung können durch das Aufstiegs-BAFöG nach AFBG (Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz) mit 50% bezuschusst werden.
Diese Förderung ist zudem alters-, vermögens- und einkommensunabhängig.
Über den Restbetrag von 50% wird ein zinsgünstiges Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) angeboten. Bei erfolgreichem Abschluss der Fortbildung und Nachweis über das Bestehen der Prüfung ist außerdem ein Darlehenserlass in Höhe von 50% möglich.
Insgesamt ist also eine Förderung von 75% möglich.
Mehr zum Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen findest Du auch in diesem Beitrag – HIER!
Zusammenfassung – Mit oder ohne Fortbildungsanbieter?
Hier findest du eine Zusammenfassung zur Frage, wo die Unterschiede bei der Vorbereitung auf die IHK-Prüfung mit und ohne Fortbildungsanbieter liegen.
Welchen Fortbildungsanbieter sollte ich wählen?
Hier hat man mittlerweile die Qual der Wahl – es gibt unzählige Anbieter. Grundsätzlich würde ich jedoch darauf achten, dass der Anbieter eine Zertifizierung besitzt und man dementsprechend auch BAFöG beantragen kann.
Es gibt auch Einzelpersonen welche in Eigenregie die Kurse anbieten – diese sind häufig günstiger. Hier kann man in der Regel jedoch kein BAFöG beantragen. Auch die Qualität der Inhalte spielt eine Rolle – als Einzelperson alle Handlungsbereiche vollständig abzudecken halte ich für unrealistisch.
Schwarze Schafe blöken normalerweise laut!
Das trifft es nicht ganz. Aber über die schwarzen Schafe wird in der Regel laut geblökt. Man sollte sich vor der Wahl des Fortbildungsanbieters daher unbedingt im Internet (Foren, Bewertungsportale, Facebook) informieren. Nicht von Werbung und Versprechungen blenden lassen (die blökenden schwarzen Schafe) – hier zählen nur Fakten und Erfahrungswerte.
Soll ich Kurse für die Fortbildung anbieten?
Zum Launch der Seite habe ich auch mit dem Gedanken gespielt, Kurse zu verschiedenen Themen der Fortbildung anzubieten. Im Laufe der Zeit kam es auch immer wieder zu Anfragen. Im weiteren Verlauf habe ich auch darüber nachgedacht, verschiedene Videos zu erstellen und letztendlich alle Handlungsbereiche abzudecken. Der nächste Gedanke war dann, diese kostenpflichtig (Einmalig oder Abo) zur Verfügung zu stellen.
Warum habe ich es nicht gemacht?
Ich bin da ganz ehrlich – ich bin quasi eine „one-man-army“. Sämtliche Unterlagen und das Buch wurden von mir alleine erstellt. Auch wenn ich einen Abschluss als Fachwirt im Gesundheits- und Sozialwesen und Erfahrung als Dozent habe beherrsche nicht alle Handlungsbereiche gut genug, um sämtliche Fragen spontan während eines Online-Kurses beantworten zu können – hier muss man einfach ehrlich sein.
Wie bereits erwähnt halte ich es auch für unrealistisch, das eine Person alle Handlungsbereiche qualitativ hochwertig und vor allem vollständig abdecken kann.
Nicht grundlos arbeiten die großen Anbieter mit mehreren Dozenten. Sicherlich kann auch eine Person allein Teilnehmer auf die IHK-Prüfung vorbereiten. Für mich geht es hierbei allerdings nicht allein darum die Prüfung zu bestehen.
Der Fachwirt im Gesundheitswesen und Sozialwesen soll den Unternehmen und auch dem Prüfling schließlich einen Mehrwert bringen. Dafür müssen die Prüflinge auch einen Großteil der Inhalte des Rahmenlehrplan kennen und bestenfalls beherrschen.
Kommen noch Kurse oder Videos?
Ganz verworfen habe ich den Gedanken noch nicht. Zu einigen Themen werde ich sicherlich noch Kurse anbieten – ein Abo oder ähnliches wird es jedoch nicht geben. Zu einigen Themen sind bereits auch Videos in Planung, diese werde ich allerdings kostenlos auf YouTube zur Verfügung stellen.
Hierzu hatte ich auf Instagram auch eine Umfrage erstellt – hier das Umfrageergebnis:
- 76% YouTube zu ausgewählten Themen
- 10% Live-Kurse zu ausgewählten Themen
- 14% Präsentation/ Fachgespräch